Chicken Head

CHICKEN HEAD ERÖFFNET KLANGFABRIK-JAHR

Es muß nicht immer Mainstream sein, zu dem Schluß konnte, ja mußte man kommen, nachdem Chicken Head ihr Programm dargeboten hatten. Zwei Sets plus Zugaben bestanden denn auch größtenteils aus Songs, die nicht jeder auf dem Schirm hatte. (Ausgenommen Crossroads, Eric Clapton; Long Train running, Doobie Brothers; Why did you do it, Strech, Little piece of my heart, Janis Joplin) Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Gleich von Beginn an hatten Chicken Head das Publikum auf ihrer Seite. Das hatte auch mit der unkonventionellen Art der Akteure zu tun. Witzig locker die Konversation zwischen Bühne und Parterre, professionell zelebriert die Songs. Allem voran das enorme Organ der Leadsängerin Aggy MacLean. Kein Sexy Outfit am Leib, kein top-Styling im Gesicht, kein Coiffeur am Haar, nein, einfach nur „The Voice“ Siehe da, es geht auch ohne diesen ganzen Schnick-Schnack, wenn man nur singen kann. Und das kann sie, ihr Vibrato hat eine Qualität, die man in ganz anderen Musiker-Etageren vermutet, der Rotz in ihrer Stimme ist dann aber doch eher in der Rhythm&Blues Welt zu Hause. Auf der Setlist u.a. Etta James (Lie no better; Strongest Weakness, Blues is my Business) E.C.Scott (Queensize Bed) Janis Joplin (Piece of my heart) Sie könnte nicht nur diesen dreien das Wasser reichen. Respekt.
Da wäre auch noch der Mann an der Blues-Harp (Hein Berendonk.) Allein zu zuschauen, wie er sein Instrument spielt ist ein Genuss. Man hat den Eindruck, er kaue auf einer Dauerwurst herum aber nein, er bearbeitet seine Harp und entlockt ihr dabei Töne aus einer anderen Welt.
Bass, Drums und Solo/Rhythm-Gitarre in diesem Quintett lediglich als Beiwerk zu betrachten wird den drei Bandmitgliedern dieser Disziplinen (Guitar Eppi Funken, Bass Dieter Heilen, Drums: Rudi Seliger) nicht gerecht. Auch hier findet sich Qualität wohin man hört.
Und wenn dann doch mal was schiefläuft, behandelt man diesen vaux pas mit Charme und Selbstironie. Da menschelt es wohltuend.
Besser hätte das Jubiläumsjahr der Klangfabrik kaum starten können. Die Messlatte ist gelegt

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